Dienstag, 27. Juni 2017


Das schmutzige Geheimnis von H&M, Zara und Co.

An die Geschäftsleitungen von H&M und Zara

Appell

Die Kleidung, die Sie verkaufen, wird in Viskose-Fabriken in Asien hergestellt und belasten Luft und Wasser mit verheerenden Schadstoffen. Als Kundinnen und Kunden in Europa fordern wir Sie auf, sich unverzüglich um einen Stopp der Umweltverschmutzung zu bemühen, Ihre Produzenten bei der Umstellung auf eine saubere Herstellung zu unterstützen und den Einkauf bei Produzenten zu beenden, die die Auflagen nicht erfüllen.

Warum das wichtig ist

Wieder dokumentiert eine Untersuchung, dass H&M und Zara für verheerende Umweltverschmutzungen verantwortlich sind. Die Kleidung, die viele von uns in Europa kaufen, wird aus Stoffen genäht, die in Fabriken in Asien gefertigt werden. Dabei wird giftiges Abwasser direkt und unbehandelt in Flüsse und Bäche geleitet [1].
Auf Nachfrage zeigen sich die Modeketten betroffen. Ihre Sorge ist jedoch nur ein Lippenbekenntnis. Sie haben sich noch nicht dazu verpflichtet, keine Stoffe mehr von den tödlichen Fabriken zu beziehen. Es ist jetzt an uns, von ihnen Konsequenzen zu verlangen.
Als unabhängige Prüfer die Fabriken untersuchten, trauten sie ihren Augen nicht und wussten sofort: Hier läuft was richtig schief. Wasserproben und Befragungen der Anwohner bestätigten, was zum Himmel stank: Die Fabriken zerstören die Umwelt und schädigen die Gesundheit der Bevölkerung. Dabei ließe sich all das vermeiden. Es gibt umweltfreundliche Arten, Textilien herzustellen, die jederzeit im großen Maßstab eingesetzt werden könnten - wenn Marken wie H&M und Zara das nachfragen würden.
H&M und Zara haben schon in der Vergangenheit auf öffentlichen Druck reagiert und ihre Praktiken verändert. Schließlich sind sie darauf angewiesen, dass wir ihre Kleidung kaufen. Wir Verbraucher/innen haben es in der Hand, sie da zu treffen, wo es richtig weh tut - bei ihrer Kundenbasis. Wenn Zehntausende von uns mitmachen, werden sie uns zuhören müssen.
Die Fabriken, die untersucht wurden, sind keine kleinen Klitschen. Es sind zehn der weltweit größten Textilbetriebe dabei. Sie haben ihren Sitz in China, Indien und Indonesien. Firmen wie H&M und Zara gehören zu ihren größten Abnehmern. Wenn sie Änderungen verlangen, dann werden diese Fabriken nicht Nein sagen.
Es ist Viskose, eine halbsynthetische Faser, die auf pflanzlicher Basis hergestellt wird, die solche Probleme bereitet. Als Alternative zu Baumwolle und Polyester ist sie immer beliebter geworden. Viskose wird oft als besonders “nachhaltig” angepriesen - was sie auch sein könnte, würde sie richtig produziert. Die Viskose herstellen zu lassen, ist alles andere als nachhaltig. Bei ihrer Produktion wird extrem viel Chemie eingesetzt, ohne dass echte Kontrollen stattfinden. Die gefährlichen Chemikalien und giftigen Gase, die dabei in die Umwelt gelangen, überschreiten die ohnehin schwachen Grenzwerte um ein Vielfaches.
In jeder der untersuchten Fabriken erzählten Arbeiter/innen und Anwohner/innen, dass Freunde und Familienmitglieder krank geworden sind, dass das Wasser untrinkbar wird und der Fischfang zusammenbricht. Anwohner einer Fabrik in China sagten, sie würden nicht einmal mehr ihre Schweine mit Fisch füttern wollen, weil sie Vergiftungen befürchten. Das Testen von Wasserproben bestätigt die extrem hohe Schadstoffbelastung, welche die schwachen Grenzwerte um ein Vielfaches überschreitet.
Wir haben es in der Hand, das zu ändern. H&M und Zara sind durch die Medienberichte bereits aufgeschreckt. Jetzt müssen sie unsere Stimme hören. Das hat schon mal funktioniert: Als Hunderte Arbeiterinnen in einer Fabrik in Bangladesch starben, die für große Modeketten produzierte, unterzeichneten H&M und Zara auf Druck ihrer Kund/innen eine bahnbrechende Vereinbarung für bessere Arbeitsbedingungen. Die gilt aber nur für Bangladesch!
Wenn wir in Europa eine Veränderung fordern, dann werden H&M und Zara zuhören. Gelingt es uns, diese beiden großen Unternehmen zu bewegen, dann geben wir auch ein wichtiges Signal an andere Modeunternehmen.


Ja, H&M und Zara sollen die Umweltverschmutzung stoppen!
 
Referenzen
[1] http://changingmarkets.org/wp-content/uploads/2017/06/CHANGING_MARKETS_DIRTY_FASHION_REPORT_SPREAD_WEB.pdf,

https://www.theguardian.com/sustainable-business/2017/jun/13/hm-zara-marks-spencer-linked-polluting-viscose-factories-asia-fashion

Quelle: We Move Europe 

Freitag, 4. Dezember 2015

Jack Wolfskin - Shop in Bozen

Jack Wolfskin - Shop in Bozen

Jack Wolfskin ist seit 2010 Mitglied der Fair Wear Fondation. Der Outdoor-Hersteller aus Deutschland schreibt von sich:
"Als erstes Outdoor-Unternehmen sind wir 2014 den Schritt zur absoluten Transparenz gegangen, indem wir die Auditergebnisse von allen Lieferanten auf unserer Webseite veröffentlichen."
 
Die Herstellerkette seiner Produkte ist detailliert beschrieben und man kann eine Übersicht über den Auditbericht von jedem Zulieferer einsehen.
 
Ich habe im Shop in Bozen eine Fleece-Jacke gekauft. 
Einziger Wermutstropfen:  Kosten im Shop: € 130 - bei Amazon kann man das Teil um € 71 (plus Transportspesen) erstehen. Bei solch großen Preis-Unterschieden darf sich niemand wundern, wenn immer mehr online gekauft wird.
 
Jack Wolfskin             
   


Ethika in Neumarkt

Einkauf bei Ethika in Neumarkt - Südtirol

In Neumarkt unter den Lauben gibt es ein kleines, aber feines Geschäft, wo ich kürzlich echte Textilschätze gefunden habe.
Für Männer führen sie dort Basics von Living Crafts und T-Shirts und Sweatshirts von Re-Bello.
Für die Damen ist die Auswahl noch vielfältiger: Mode von Naturalmente bis Madness

Schön dass man Faire Mode nun auch in Südtirol in einem Geschäft kaufen kann und nicht nur auf den Online-Handel angewiesen ist.

EIn Dankeschön an Frau Helene Ortler für die angenehme Beratung ! 

ETHIKA in Neumarkt, Südtirol           

  

Sonntag, 19. Januar 2014

RE-BELLO - ein faires Südtrioler Modelabel


RE-BELLO steht für modische Shirts aus Bambusfasern. Das Material gilt als umweltfreundlicher als Baumwolle, da beim Bambus keine Pestizide eingesetzt werden müssen. Es wird auch aus Eukalyptus - Tencel und Bio-Baumwolle gefertigt.

Die Kollektion wird nach den Fair-Wear Kriterien hergestellt. Über die Zertifikate lesen Sie hier.

Die Mode-Macher leben und arbeiten in Steinmannwald zwischen Bozen und Leifers. Die Ware ist in mehreren Geschäften in Südtirol erhältlich.

Den Namen RE-BELLO sollte man sich merken. www.re-bello.com

Freitag, 12. Oktober 2012

H&M - Was man wissen sollte



Nachdem die Modekette H&M auch in Südtirol Fuß gefasst hat, möchte ich hier Informationen zusammenfassen, die ich im Internet über diese Firma gefunden habe.

Bewertung von H&M durch die Clean Clothes Campaign (CCC): Bewertung
Laut CCC ist die Gesamtbewertug: GELB=durchschnittlich. Für H&M ist die nachhaltige und faire Produktion ein Thema.
Weitere Infos dazu: Nachhaltigkeit bei H&M
Zu kritisieren ist allerdings, dass das Thema Nachhaltigkeit auf der Homepage der Firma www.hm.com überhaupt nicht vorkommt.

KONTRA: Waren bei H&M sind verdächtig billig. 
PRO: Ein höherer Preis überhaupt keine Gewähr, dass die Kleidung fair hergestellt wurde.

PRO: H&M war 2010 der weltweit größte Verarbeiter von Bio-Baumwolle. Quelle (Seite 3)
KONTRA:  ca. 30% der Bio-Baumwolle ist gar nicht BIO sondern eine Fälschung. Quelle

PRO: H&M lässt zumindest einige seiner Lieferanten nachweislich überprüfen. Die Berichte sind einsehbar. Mängel sind aufgelistet. Auf "Tracking Charts" klicken
KONTRA: Film über schlimme Verhältnisse bei einem Lieferanten von H&M (aus dem Jahr 2008

PRO:Andere große Firmen schneiden bei der Bewertung durch CCC wesentlich schlechter als H&M ab: Schwarze Schafe sind BURTON, DIESEL, NIKITA, NITRO, ETNIES. Nicht viel besser bewertet sind BENETTON, O´NEILL, TATONKA.
KONTRA: Mitarbeiter eines Zulieferers von H&M brechen zusammen 

KONTRA: H&M lässt am Sonntag seinen Laden offen. Das ist für die MitarbeitInnen wenig familenfreundlich. Weil es überflüssig ist und andere zwingt, ebenfalls am Sonntag auf zu sperren. Deshalb kaufe ich am Sonntag nicht ein.

Mein Fazit: H&M legt wie viele andere Textilhersteller zu wenig Gewicht auf die nachhaltige und faire Herstellung seiner Waren. H&M ist aber nicht das schwärzeste Schaf in der Herde der Hersteller.

Wenn man verantwortungsvoll einkaufen will, muss man sich allerdings unter diesen Marken umsehen: Beispiele

Allgemein gilt: Weniger Kleidung kaufen, auf die Kelidung mehr acht geben - sich dafür aber für Hersteller von fairer Kleidung entscheiden. 
Weniger Masse und dafür mehr Qualität und Fairness: Am Ende kostet das gleich viel.


Sonntag, 15. April 2012

Fair Fashion Night in Brixen

Modenschau und mehr im Weltladen Brixen

Frech, frisch und fair präsentiert sich die neue Frühlings- und Sommerkollektion des Weltladen Brixen. Die Modenschau wird umrahmt von spannenden Denkanstößen rund ums Thema faire Kleidung und einem gemütlichen Umtrunk.


Wann: Donnerstag, 26.04.2012, 20 Uhr
Wo: Weltladen Brixen, Stadelgasse 5/c

Quelle: OEW.org

Schon lange hat die faire Mode ihr Jutesack-Image abgelegt und verbindet tolle Designs mit fairen Herstellungsbedingungen.
Das nenne ich Tragekomfort ! Jeden Tag Freude über die edlen Stücke.
Ein Besuch in Brixen ist zu empfehlen.

Sonntag, 4. September 2011

VAUDE - Ein vorbildlicher Hersteller im Outdoor-Segment

VAUDE hat seinen Sitz in Deutschland in der Nähe vom Bodensee. Auf der Internet-Seite (Link) gibt der Hersteller fundierte und detaillierte Auskünfte über seine Nachhaltigkeitsstrategie. Er erklärt, warum er einen kleinen Teil seiner Produkte in Deutschland fertigt und warum er den Großteil aus Asien bezieht.
Er hat ein eigenes, internes Bewertungssystem entwickelt (Green Shape). Green Shape ist das VAUDE Gütesiegel für Produkte, die besonders umweltfreundlich hergestellt sind. Die Produkte müssen entweder aus mindestens 90 Prozent Biobaumwolle, recycelten Materialien oder der Holzfaser Tencel® bestehen, mit dem umwelt-freundlichen Färbeverfahren VAUDE eColour gefärbt worden sein oder dem weltweit strengsten textilen Umweltstandard bluesign® entsprechen. 
Es wird in ziemlichem großen Umfang Bio-Baumwolle verarbeitet. Große Teile des Sortimentes sind Blue-Sign zertifiziert. (Ein Zertifikat vor allem für technische (Kunst-) Fasern).  
Ende 2010 ist VAUDE der Fair-Wear-Fondation beigetreten. Diese Organisation überwacht regelmäßig die fairen Arbeitsbedingungen bei den VAUDE-Lieferanten in Asien.
Bei der Produktentwicklung werden Fragen wie Recycling, Ressourcenverbrauch und Vermeidung von Giftstoffen beachtet. So will VAUDE bis 2012 komplett ohne PVC auskommen. Die konsequente Haltung von VAUDE in Sachen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung überzeugt mich. VAUDE ist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2011 in der Kategorie "Top 3 Zukunftsstrategien (KMU)" nominiert. Der Preis wird am 4.11.11 vergeben.

VAUDE Produkte sind in ca. 20 Geschäften in Südtirol erhältlich. Händlerliste (unter Regione: Altro Adige eingeben)

Link zur VAUDE Öko-Kollektion